Mach’s gut, Autosalon Genf.

Nachruf auf den Genfer Autosalon

Es war einmal ein Ort, an dem die Zukunft zum Greifen nah schien.
Ein Ort, an dem der Duft von Leder, Lack und Visionen durch die Hallen zog –
der Genfer Autosalon.

Über Jahrzehnte hinweg war er mehr als nur eine Messe.
Er war eine Bühne, ein Versprechen, ein Schauplatz für Träume auf vier Rädern.
Hier präsentierte sich nicht nur die Technik –
hier zeigte sich die Sehnsucht des Menschen nach Geschwindigkeit, Freiheit und Eleganz.

In Genf traf sich die Welt –
Autobauer, Ingenieure, Designer, Journalisten, Neugierige.
Man sprach viele Sprachen, aber die Botschaft war stets dieselbe:
„Schau her, das ist, was möglich ist.“

Nun ist es still geworden in den Hallen am Genfer See.
Keine Enthüllung mehr, kein Applaus, keine blitzenden Scheinwerfer.
Der Autosalon ist gegangen – nicht plötzlich, aber endgültig.
Weggespült vom Wandel der Zeit, von einer neuen Welt,
in der das Auto nicht mehr das Symbol ist, das es einmal war.

Doch wir erinnern uns.
An das erste Mal, als ein Konzeptwagen uns staunen ließ.
An Gespräche zwischen Start-ups und Giganten.
An Kindheitsträume, die sich zwischen polierten Felgen spiegelten.

Der Genfer Autosalon war nie nur eine Messe.
Er war ein Spiegel unserer Gesellschaft –
mal laut, mal visionär, mal überheblich, oft bewundernd.
Er war ein Ort, an dem wir gemeinsam in die Zukunft blickten –
selbst wenn sie nie ganz so kam, wie wir sie uns dort erträumt hatten.

Mach’s gut, Autosalon Genf.
Dein Erbe bleibt – in unseren Erinnerungen,
in Fotografien unter Plexiglas,
in einem Hauch Benzin und dem Surren von Elektromotoren.
Und vielleicht, ganz leise,
in der Hoffnung, dass irgendwo ein neuer Ort entsteht,
an dem wieder geträumt werden darf.