

Ich habe geträumt. In meinem Traum sprach ich laut:
„Dies ist die letzte Chance, die ihr habt.“
Und sie lachten.
Nicht aus Bosheit, sondern aus Unverständnis.
Sie lachten, weil sie nicht sehen konnten, was ich sah.
Weil sie nicht fühlten, was ich fühlte.
Weil sie in einer Welt lebten, die für sie geordnet, sicher, bekannt war.
Aber für mich war es ein Zeichen.
Ein Ruf. Ein Moment der Klarheit.
Ich erkannte, dass ich nicht länger auf eine Einladung warten konnte, nicht darauf, dass man mir einen Platz in einer Welt gab, die mich nicht verstand.
Ich wusste: Ich muss meine eigene Welt bauen.
Eine, die Platz hat für mich.
Für meine Gedanken.
Für meine Freiheit.
Und ja, für sie – meine Partnerin.
Denn Liebe ist kein Kettenstrang, sondern ein Raum, den man öffnet.
Ich gebe ihr diesen Platz, so lange er gebraucht wird.
Aber wenn er eines Tages leer bleibt, wenn ihre Welt nicht mehr meine kreuzt – dann werde ich gehen.
Wohin?
Ich weiß es nicht.
Vielleicht dorthin, wo das Leben noch Raum zum Atmen lässt.
Vielleicht dorthin, wo mich keine kalten Blicke mehr gefangen halten.
Vielleicht an einen Ort, an dem ich nicht länger ein Fremder bin – oder an dem das Fremdsein endlich Heimat wird.
Doch eines ist sicher:
Ich warte nicht mehr.
Ich hoffe nicht mehr auf eine Brücke, die längst abgebrochen wurde.
Ich gehe.
Denn manchmal ist der einzige Weg nach vorne der, den man sich selbst erschafft.
Und dieser Weg beginnt jetzt.