





Damals dachte ich, ich darf bleiben. Ich hatte eine Liebe gefunden, ein Leben, wie ich es mir erträumt hatte. Ein Leben, das nicht von Regeln bestimmt war, sondern von mir selbst.
Doch das war nur eine Illusion.
Denn in Wahrheit hatte ich schon lange vorher etwas bekommen – eine unsichtbare Last, die mir mit der Geburt in die Gesellschaft auferlegt wurde. Die Pflicht, diese Gesellschaft zu verteidigen. Die Pflicht, Teil von etwas zu sein, das mich nicht gefragt hatte, ob ich es sein wollte.
Und ich hatte diese Pflicht vergessen. Oder verdrängt.
Eines Tages wurde ich daran erinnert – auf die härteste Weise.
Französische Soldaten schleppten mich weg. Ich weiß nicht mehr, ob es in meinen Augen damals ein Überfall oder eine Rückholung war. Aber es war ein Ende.
Malee, meine damalige Liebe, sah zu. Sie schrie, weinte, fast durchgedreht vor Angst und Ohnmacht. Ich kann mich noch an ihren Blick erinnern – ein Blick, der nichts verstand und doch alles sagte.
Und dann war ich fort. Zurückgebracht. Aber wohin? Nach Hause?
Oder nur zurück zu meinen Pflichten?
Ich weiß es bis heute nicht. Vielleicht liegt die Antwort nicht in den Orten, sondern in dem, was wir in uns tragen. Und manche Fragen bleiben offen, egal, wie weit man reist.