



„Wenn das Paradies zerbricht – Bauchschmerzen und Bruchstellen“
Vielleicht war ich zu tief in dieses Land eingetaucht – ein Taucher, der zu lange unter Wasser bleibt, weil er glaubt, die Strömung würde ihn immer weitertragen. Ich hatte Thailand so oft erlebt, so viele Geschichten hier geschrieben, dass ich annahm, es würde einfach weitergehen. Aber wer zu schnell auftaucht, riskiert die Realität wie einen Schlag in die Magengrube.
Am Frühstückstisch erfuhren wir, dass sich unsere Wege trennen würden – zum Wohle aller? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Pattaya – Ein Empfang ohne Empfang
Drei Stunden saßen wir im Taxi – drei lange Stunden Richtung Pattaya, einer Destination, die es nie in meine Favoritenliste geschafft hat.
Der Empfang? Mürrisch. Ein Sicherheitschef erklärte uns, dass unsere Hotelwohnung von vorherigen Gästen verwüstet worden war – indische Besucher, hieß es. Na gut, was nun? Die Antwort ließ auf sich warten. Eine Rezeption? Nicht mehr existent – willkommen im Zeitalter 4.0. Digital ist alles, außer dann, wenn man Antworten braucht.
Warum sich hier so viele Gäste mit einem Liter Bier im Bauch und einer halben Portion Anstand so wohlfühlen, ist mir mittlerweile klar. Das Paradies weicht dem Massentourismus, und was bleibt, ist der Kater danach.
Egal. Zimmer im 25. Stock. Aussicht gut. Stimmung? Noch unklar.
Thailand, das ich kannte – eine verschwommene Erinnerung
Noch ein paar Tage bleiben, uns treiben lassen, sehen, ob noch etwas von dem Thailand existiert, das ich einst kannte.
Es ist eine riesige Tourismusmaschine geworden. Nicht, dass es früher keine Reisenden gab – aber jetzt wirkt alles austauschbar, glattgeschliffen für ein Publikum, das nur konsumiert, nicht erlebt.
Vielleicht finden wir noch ein paar Ausflugsziele, die uns gefallen. Vielleicht auch nicht. Bangkok wartet noch – ein letzter Streifzug, bevor das Kapitel endet.
Das Essen? Genießbar. Die Restaurants? Okay. Doch wenn sich ganze Männergruppen mit Bierbäuchen und seltsamem Gruppengefühl in die Lokale wälzen, vergeht mir der Appetit.
Und das Gerede mancher Menschen? Früher nannte man es Smalltalk – jetzt ist es nur noch ein Echo aus Einfalt und Leere.
Das Fazit eines Tauchers, der wieder auftaucht
Vielleicht war ich einfach zu lange hier. Vielleicht ist nicht das Land verschwunden – sondern nur meine Illusion davon.
Aber auch das ist eine Reise. Auch das ist eine Erfahrung. Und auch das gehört dazu.
Wir werden sehen, was Bangkok noch bereithält. Und dann schließen wir dieses Kapitel.