





Am Hafen von Marseille saß Tomas entspannt mit einem Glas Wein, den Maserati in der Nähe, die Yachten hinter ihm. Das Leben floss – leicht, genussvoll, so wie immer.
Er war kein Suchender. Tomas hatte keine Lücke, die es zu füllen galt, kein Ziel, das ihn trieb. Er lebte im Hier und Jetzt, sicher, dass sein Leben so war, wie es sein sollte: eine Aneinanderreihung schöner, unbeschwerter Momente.
Doch an diesem Abend schien das Glück selbst entschieden zu haben, ihn zu finden.
Ein Lichtstrahl brach durch die Wolken, fiel auf Tomas’ Gesicht und ließ ihn innehalten. Es war, als hielte die Zeit für einen Herzschlag an. Seine Begleiterinnen, die fröhlich neben ihm standen, verstummten. Tomas blinzelte ins Licht, nicht in Überraschung, sondern in einem Moment von Klarheit.
Er spürte kein Fehlen, keine Sehnsucht. Was ihn traf, war vielmehr ein stiller, mächtiger Gedanke, der in ihm aufstieg wie ein leises Lächeln: „Ich habe alles, weil ich fühle.“
Das Glück war kein Geschenk, das ihn suchte, weil er es brauchte. Es war eine Wahrheit, die ihn gefunden hatte, weil er bereit war, es zu sehen. Die Welt war dieselbe wie zuvor – die Yachten, die Fischer, das glitzernde Wasser –, doch sie leuchtete jetzt in einer neuen, unerwarteten Fülle.
Tomas sah in die Ferne, hob das Glas und ließ das Leben fließen. Nicht, weil er es suchte, sondern weil das Glück ihn gefunden hatte – und ihn daran erinnerte, dass er immer reich war.
Das Glück sucht nicht die Bedürftigen. Es sucht die, die bereit sind, es zu erkennen.