Heute Abendessen Pulpo an Ceffe

Der Tag vergeht – die Lust nicht.

Sie will genährt werden.

Halb angezogen taumelten sie in die Küche, ein Laken hinter sich herziehend, das sich irgendwo verfangen hatte. Ben öffnete den Kühlschrank, fand eine Packung Pulpa und hielt sie hoch.

„Kochen wir das?“ fragte er.

„Na klar“, lachte Margot und zog eine Pfanne aus der Schublade. „Aber selbstgemachte Tagliatelle müssen es sein.“

Sie trat vor den Herd, nur vom Laken umhüllt, das kaum ihre Silhouette verbarg. Ben trat hinter sie, legte die Arme um sie, seine Hände auf ihrer Haut. Samten, warm. Er küsste sie auf den Hals. Sie kicherte.

Dann löste er sich, trat in den Gang und öffnete die mitgebrachte Flasche Schweizer Weißwein – ein Fendant 2023 von Varon Vins. Im Glas funkelte das goldene Licht des Weins.

Sie stießen an.

An das, was war.
An das, was noch kommen würde.

Margot griff in die Gemüseschublade und holte eine Packung Scheffe (Zuckerschoten) heraus. Die Zubereitung ging spielend vor sich – doch ihre Hände ließen einander nie los.

Liebe wird genährt. Von Emotionen. Von Lust. Von Leidenschaft.

Die Tagliatelle mit Pulpa, Scheffe, Sahne und Tintenfisch nahm langsam Form an. Der Duft erfüllte die Küche, während ihre Blicke sich immer wieder trafen.

Die Liebe soll leben.

Das Wohnzimmer war kulinarisch ein Vier-Sterne-Restaurant. Doch das wahre Bild war nur eines: sinnlich.

Jeder Bissen, den sie sich nahmen, war purer Genuss – nicht nur für den Gaumen, sondern für die Seele.

Das Dessert blieb aus.

Stattdessen nahmen sie sich in die Arme, verloren sich in den Sinnen. In der Wärme der Berührung, im Flüstern der Haut, im Nachklang der Nacht.