





Ich öffne die Tür, und ein Hauch von Kälte schlägt mir entgegen. Der Wind trägt die Schärfe des Winters mit sich, und für einen Moment bleibe ich stehen, lausche dem Knirschen unter meinen Schuhen und dem leisen Flüstern der Nacht.
Mein Blick fällt auf die Straße vor mir. Der Mondschein lässt die Oberfläche glänzen – doch ist es nur Nässe oder bereits eine feine Schicht aus Eis? Ich trete einen Schritt vor, lasse meine Schuhsohle vorsichtig über den Asphalt gleiten. Glatt wie Glas. Die Antwort ist eindeutig.
Zurück im Haus streife ich mir die Handschuhe über. Der Sack mit Streusalz wartet in der Ecke, wie ein stiller Wächter gegen den Frost. Es ist Zeit, den Gehweg zu sichern – nicht für mich allein, sondern auch für jene, die morgen früh ihren Weg suchen werden, ohne zu ahnen, wie tückisch die Kälte sein kann.
Es ist eine kleine Tat, vielleicht unscheinbar, aber sie trägt die Wärme des Gedankens, für andere mitzusorgen. Und als ich die Tür wieder schließe, fühle ich sie – die Kälte draußen, die Wärme drinnen, und dazwischen ein Moment, der beides verbindet.