Text zu Film

Es war die Nacht der Nächte.

Eine Stille lag über der Welt, schwer wie Blei und doch flüchtig wie ein Traum. Der Mond warf sein fahles Licht auf eine Landschaft, die sich selbst verloren hatte – zerbrochene Schatten, brüchige Erinnerungen, wie Splitter einer zerfallenen Seele.

Doch dann, ein Flackern. Kein Licht, sondern etwas Tieferes, Inneres – ein Funke.

Es war die Nacht, in der ich gegen meine Dämonen aufstand. Sie waren viele, eine Armee aus Angst, Schmerz und Zweifel, doch mit jedem Atemzug sammelte ich Stärke. Der Boden war kalt und hart, die Dunkelheit schien endlos, doch irgendwo in mir wusste ich: Diese Dunkelheit würde nicht ewig dauern.

Ich rappelte mich hoch, zerrissen, erschöpft, aber lebendig. Die Nacht war mein Schlachtfeld, doch sie war auch meine Verbündete – sie verbarg mich, schützte mich, während ich mich Schritt für Schritt aus der Umklammerung des Chaos löste. Meine Füße trugen mich durch Straßen, die von der Sonne vergessen schienen, durch Gassen, die nur noch die Geister der Vergangenheit kannten.

Dann, der Morgen.

Die ersten Strahlen der Sonne brachen über die Dächer, zart wie eine Liebkosung. Mit jedem Schritt wurde die Welt klarer, als würde der Tag die Narben der Nacht streicheln und sie in etwas Schönes verwandeln. Es war, als ob die Sonnenstrahlen mich erweckten, mich daran erinnerten, wer ich war – nicht nur ein Überlebender, sondern ein Träumer, ein Suchender.

Ich fand einen Raum, versteckt, ruhig. Ein Ort, an dem ich mich ausruhen konnte. Dort, in der Wärme des neuen Morgens, wagte ich es, an Hoffnung zu glauben. Die Wunden der Nacht pochten noch, aber sie erzählten nun eine Geschichte. Eine Geschichte von Widerstand, von Erneuerung.

Vielleicht war das Leben nichts weiter als ein Tanz zwischen Schatten und Licht, ein ewiges Spiel, in dem man sich immer wieder neu finden musste. Und vielleicht, so dachte ich, lag in jedem neuen Tag die Chance, nicht nur zu überleben, sondern zu leben – wirklich zu leben.

Während die Sonne den Raum durchflutete, schloss ich die Augen und lächelte. Die Dämonen waren noch da, flüsternd in der Ferne, doch sie hatten keine Macht mehr über mich. Stattdessen war da diese Gewissheit: Der nächste Tag würde kommen, und mit ihm die Möglichkeit, zu lieben, zu träumen und zu sein.

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