Tag des Regens

Der Regen und die Arche

Der Regen fiel in dichten Strömen, während Anna und Tomas durch die grauen Straßen gingen. Der Schirm über ihren Köpfen schützte sie vor den Tropfen, doch die Kälte der Stadt schien in ihre Herzen zu dringen. Menschen huschten vorbei, in Gedanken verloren, ihre Gesichter leer. Alles wirkte grau – nicht nur der Himmel, sondern auch die Stimmung der Welt.

„Es fühlt sich an, als ob wir alle feststecken,“ murmelte Anna, den Blick auf die Arche Noah gerichtet, die in der Ferne aufragte. „Dieser Regen, diese Kälte… als würde es nie enden.“

Tomas hielt inne und legte den Arm um sie. „Vielleicht lassen wir uns zu sehr davon beeinflussen,“ sagte er leise. „Aber wir sind nicht so, Anna. Wir haben immer einen Weg gefunden, Licht zu sehen – selbst im Sturm.“

Anna sah zu ihm auf, ein leises Lächeln in ihren Augen. „Vielleicht ist das unser Kampf. Daran zu erinnern, wer wir sind. Daran zu glauben, dass wir die Farben in uns tragen, auch wenn die Welt grau bleibt.“

Gemeinsam gingen sie weiter, Schritt für Schritt, auf die Arche zu. Der Regen mochte weiterfallen, doch in ihrem Inneren leuchtete etwas auf. Sie konnten nicht die ganze Welt ändern – aber sie konnten sich weigern, von ihrer Dunkelheit verschluckt zu werden. Und manchmal, dachten sie, ist das schon genug, um ein kleiner Anfang zu sein.